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Teufelsstein

Etwa 2 km südwestlich von Trzebiel, im Tal der Lanka, liegt der Teufelsstein (Diabelski Kamień). Er ist gut über die teilweise befestigte Straße Juliusza slowackiego erreichbar und befindet sich südlich der Straße am Ende eines 150 m langen Feldweges, am Rande eines kleinen Waldstücks. Zusätzlich existiert ein kleiner Unterstand mit Stehtisch vor dem Geotop.

Mit einer Größe von 5,1 x  3,5 m und einer Höhe von 2,5 m ist er der größte Findling im Muskauer Faltenbogen. Mit dem unter der Erde verborgenem Teil zusammen erreicht er ein Volumen von ca. 36 m3, was einer Gesamtmasse von 101 t entspricht.

Der Stein besteht aus einem mittel- bis grobkristallinen (Kristallgröße 1-10 mm) Alkalifeldspatgranit mit schiefrigem Gefüge. Der Mineralbestand umfasst ca. 40% Quarz, 40% Mikroklin, 15% Plagioklas und 5% Biotit. Sein Chemismus weist für einen Granit keine Besonderheiten auf, weswegen er keinem Herkunftsgebiet zugeordnet werden kann. In den geschieferten Hauptgranit ist schieferungskonform ein großkristalliner (bis 3 cm Kristallgröße) pegmatischer Granit eingedrungen.

Wahrscheinlich stammte das Gestein ursprünglich aus einer mittelkörnigen granitischen Gesteinsmasse, die von pegmatitischen Adern durchzogen war.
Der heute erhaltene Felsbrocken stellt den Kern dieser Assoziation dar und hatte nur einen geringen Anteil am primären Wirtsgesteins.

Seiten- und Draufsicht des Teufelsstein zeigt Gefügebeziehung zwischen Gneis uns Pegmatit.
Ursprüngliche Situation im Herkunftsgebiet.

Grafische Darstellung gefördert durch:

Darüber hinaus besaß der Stein eine besondere Bedeutung als kultischen Ort. Auf seiner Oberfläche fallen drei Bereiche auf, an denen sich durch Menschenhand geschaffene Öffnungen und Einkerbungen befinden, im Nordwesten, im Osten und im Südwesten. So zum Beispiel die im Nordwesten befindliche erhöhte kreisrunde Form mit kleinen runden Vertiefungen, wo möglicherweise früher Holzstäbe drin gesteckt haben könnten und die Sonne mit ihren Strahlen darstellen sollte. Im frühen Mittelalter wurden große Findlinge von den einwandernden Slawen als Opferaltäre genutzt.