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Mammut Susi

1903 wurde bei Forst (Lausitz) ein weitgehend vollständig erhaltenes Mammutskelett gefunden. Es befindet sich heute im Museum für Naturkunde Berlin.
2001 wurde im Kreishaus in Forst (Lausitz) eine Replik des Skeletts aufgestellt und erhielt den Namen Susi Stoßzahn. Susi ist heute das Geoparkmaskottchen.

In der öffentlichen Wahrnehmung ist das Mammut im Allgemeinen ein Symbol für die „Eiszeit”. Spektakuläre Funde aus dem Dauerfrostboden Sibiriens haben diese Anschauung geprägt. Zahlreiche Illustrationen von Lebensbildern des Mammuts in Eis und Schnee fanden Eingang in das Schulwissen. Wie die Fundumstände in Klinge bei Forst (Lausitz) zeigen, haben Mammuts aber auch teilweise unter gemäßigtem Klima gelebt, das mit den heutigen mitteleuropäischen Bedingungen vergleichbar ist.

Der Fund

Ende des 19. Jahrhunderts wurden Geologen auf Pflanzen- und Knochenfossilien in den Tongruben des Ortes Klinge bei Forst (Lausitz) aufmerksam. Bereits 1894 hatte man einige Oberschenkelknochenreste eines jungen Mammuts in der Schmidt´schen Tongrube entdeckt. 1903 schließlich fand man in Torfschichten der Tongrube Grosche ein weitgehend vollständig erhaltenes Skelett eines erwachsenen Mammuts. Auf Grund der Form des Beckenknochens und der Stoßzähne lässt sich das Mammut von Klinge als erwachsenes weibliches Tier bestimmen. Da Mammutbullen in der Regel größer sind als Mammutkühe ist „Susi Stoßzahn” mit etwa 2,75 m Schulterhöhe erwartungsgemäß eine kleine Vertreterin ihrer Art. Nach dem Erhaltungszustand des Gebisses wird ihr Lebensalter auf etwa 45 bis 50 Jahre geschätzt.

Die Fundumstände deuten darauf hin, dass das Tier in der Eem-Warmzeit vor ca. 120 000 Jahren lebte und einen See als Tränke nutzte als es in einem Moor versunken ist. Die Knochen blieben erhalten aber wurde durch die im Moorwasser vorhandenen Huminsäuren dunkelbraun gefärbt. Die begleitende fossile Flora und Fauna, insbesondere Pollen und Blattfunde bezeugen, dass das Klima und die Vegetation den heutigen Verhältnissen ähnlich waren.

Fundorte

In Deutschland sind gegenwärtig acht Skelette des Wollhaarigen Mammuts bekannt und auch in Polen sind Skelettfunde weit verbreitet. Die Fundorte sind u.a. Borna bei Leipzig, Steinheim a. d. Murr, Ahlen bei Münster sowie Klinge bei Forst (Lausitz). Das bekannte Mammut von Sangerhausen ist ein Mammutus trogontherii und daher im zoologischen Sinne ein Steppenelefant. Eine der wichtigsten Fundstellen in Polen ist die archäologische Stätte von Krakau wo Überreste von etwa 70 Exemplaren der Wollhaarigen Mammuts entdeckt wurden. Sehr gut erhaltene Schädel sind außerdem aus Bzianka und Dębica bei Rzeszów bekannt.