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Aktuelles

UNESCO 5 holt internationalen Förderpreis in die Region

Veröffentlicht am

24.09.2024

Autor/in

kloewen

Lesedauer

22.000 Euro für das Erbe der Lausitz:
UNESCO 5 holt internationalen Förderpreis in die Region

UNESCO-Stätten sind Schätze, die es zu bewahren gilt: Sie dienen nicht nur dem Schutz wertvoller
Kultur und Natur. sondern sind vor allem ideale Lehr- und Lernorte. Mit vielfältigen
Bildungsmöglichkeiten bieten Sie den jungen Generationen einen außergewöhnlichen,
lebensweltnahen Zugang zu Wissen. Um dieses Potenzial zukünftig stärker zu nutzen, rief die
Deutsche UNESCO-Kommission im Juni 2024 UNESCO-Stätten weltweit auf, Projektideen zur
Entwicklung von innovativen Bildungsmaterialien und -angeboten für und an ihren Stätten
einzureichen. Während derzeit noch drei UNESCO-Stätten in den USA, Großbritannien und Asien zur
Förderung gesucht werden, wählte die Fachjury im Juni 2024 bereits zwei Verbünde von UNESCO-
Stätten aus Deutschland und Uruguay aus. Hier setzten sich die Projekte Rutas UNESCO Uruguay
und UNESCO 5 – Erbe der Lausitz durch und wurden für ihre eingereichten Ideen mit Fördermitteln
ausgezeichnet. Ermöglicht wird dies durch die Initiative und Unterstützung der Deutschen UNESCO-
Kommission, der Henkel AG & Co. KGaA und der Fritz-Henkel-Stiftung.

Foto der Schecküberreichung vom 4. September 2024 | Personen von links nach rechts:
Ellen Beuster, Susann Troppa (Erbe der Lausitz – Projekt UNESCO 5), Marlen Meißner (Deutsche UNESCO-Kommission), Holger Bartsch (Bürgerstiftung Kulturlandschaft Spreewald)
Foto: Matthias Pätzold

Konzept „Lausitzer Lernwelten“ überzeugt Fachjury

Mit der Idee Lausitzer Lernwelten – Wir bewegen Bildung mit UNESCO konnte das Projekt
UNESCO 5 gemeinsam mit der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg
(BTU) die Fördermittel für Deutschland und damit für die Lausitz gewinnen und erhielt im September
2024 den Scheck in Höhe von 22.000 Euro. Ellen Beuster und Susann Troppa nahmen als
Verantwortliche des Projektes UNESCO 5 – Erbe der Lausitz zusammen mit Holger Bartsch von der
Bürgerstiftung Kulturlandschaft Spreewald den Scheck von Marlen Meißner von der Deutschen
UNESCO-Kommission entgegen. Die Bürgerstiftung fungiert hier als Verwalter der Fördermittel.
Marlen Meißner begründet die Auszeichnung der Lausitzer Projektidee wie folgt: „Eine große
Besonderheit des Projektes ist, dass hier unterschiedliche UNESCO-Stätten, also Kultur- und
Naturerbe, grenzüberschreitend mit Akteuren des regionalen lebendigen Kulturerbes
zusammenarbeiten. Das Projekt zielt auf eine nachhaltige Regionalentwicklung und kann gleichzeitig
einen möglichen Anknüpfungspunkt für die Entwicklung einer stabilen regionalen Identität in den
verunsichernden Zeiten des Strukturwandels bieten. Damit vor allem junge Leute den natürlichen und
kulturellen Reichtum der Lausitz künftig noch besser verstehen und nutzen können, sollen die
Fördergelder einen Anschub für die Entwicklung digitaler Bildungsangebote ermöglichen.“

Erbe von Gestern – Bildung für Morgen

Interaktive Planspiele, eindrucksvolle Projekt- und Wandertage oder digitale Arbeitsmaterialien mit KI:
Das Projekt Lausitzer Lernwelten wird in vier definierten Teilzielen im Sinne der Förderung die
Bildungs- und Vermittlungsarbeit an den Lausitzer UNESCO-Stätten stärken und diese in neuen
bedarfsgerechten Formaten als qualitative Reallabore und außerschulische Lernorte für Schulen und
Hochschulen sichtbar werden lassen. Hier ist die Kooperation mit dem Studiengang Soziale Arbeit der
BTU Cottbus-Senftenberg vertreten von Prof. Dr. Juliane Noack Napoles hervorzuheben, durch die
beispielsweise angehende pädagogische Fachkräfte aus den Studiengängen Lehramt und Soziale
Arbeit mit in die Entwicklung der Bildungsangebote einbezogen werden. Die Fachbereichsleiterin der
Erziehungswissenschaften Prof. Dr. Juliane Noack Napoles dazu: „In einer Zeit, in der die Bedeutung
von nachhaltiger Entwicklung und kulturellem Erbe zunehmend in den Fokus rückt, ist die Kooperation
zwischen UNESCO und Universitäten in der Lausitz von zentraler Bedeutung. Sie trägt nicht nur zur
Bewahrung des einzigartigen Erbes der Region bei, sondern auch zur Bildung einer Generation von
verantwortungsbewussten Bürgerinnen und Bürgern, die in der Lage sind, die Herausforderungen der
Zukunft zu meistern.“

Zum Lausitzer UNESCO-Welterbe gehören das UNESCO-Biosphärenreservat Spreewald, der
UNESCO-Global Geopark Muskauer Faltenbogen/Łuk Mużakowa, das UNESCO-Biosphärenreservat
Oberlausitzer Heide und Teichlandschaft, die UNESCO-Welterbestätte Muskauer Park/Park
Mużakowski sowie das immaterielle Kulturerbe der Gesellschaftlichen Bräuche und Feste der
Lausitzer Sorben im Jahreslauf.

Einladung zum Lernwelten Lab am 12. November 2024

Um alle Stakeholder und Interessierte von Anfang an mit einzubeziehen und die Fördermittel
sinnstiftend und zielgruppengerecht für eine Vielzahl von unterschiedlichen Bildungsangeboten
einzusetzen, lädt der Fachbereich Erziehungswissenschaften gemeinsam mit dem Erbe der Lausitz
am 12. November 2024 von 10 bis 17 Uhr zum Lernwelten Lab an den Campus Senftenberg der
BTU Cottbus-Senftenberg ein. Begleitet durch Impulsvorträge werden im ersten Teil der
Dialogveranstaltung zunächst Ideen für umsetzbare Maßnahmen mit Studierenden entwickelt, welche
im zweiten Teil mit beteiligten und potenziellen Akteurinnen und Akteuren des Projektes konkretisiert
und daraufhin beantragt werden sollen.

Des Weiteren wird die Zusatzförderung für den Kauf eines KI-Tools für die Erstellung von
Arbeitsblättern für unterschiedliche Jahrgangsstufen genutzt, ein Bildungsportals mit kostenfreier
Downloadfunktion für Bildungsmaterial auf der Website erbe-lausitz.eu implementiert sowie ein Projekt
zur Entwicklung eines Planspiels zum Biberleben in den Lausitzer UNESCO-Stätten mit dem Lehrstuhl
Erziehungswissenschaften durchgeführt.

Susann Troppa, Projektleiterin von UNESCO 5, äußert sich zum Start des Förderprojektes Lausitzer
Lernwelten
wie folgt: „Wir freuen uns sehr über die vielversprechenden Möglichkeiten, die sich durch
den gewonnenen Förderpreis für die Lausitz ergeben und blicken gespannt auf den interdisziplinären
Austausch mit allen Beteiligten im November, um gemeinsam einen nachhaltigen, bedarfsgerechten
Mehrwert für unsere Region zu schaffen.“

Kontakt:
Susann Troppa
Referentin
Projektleitung UNESCO 5
Landesamt für Umwelt – Referat N8
UNESCO-Biosphärenreservat Spreewald
Schulstraße 9
03222 Lübbenau/Spreewald

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